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Psychiatrie

Psychische Störungen verstehen

Psychische Störungen umfassen seelische, emotionale und das Verhalten betreffende Erkrankungen. Sie äußern sich in einer großen Bandbreite verschiedener Symptome und Folgeerscheinungen.

Erkrankungen, die die Stimmungslage dauerhaft verändern oder die durch starke Ängste gekennzeichnet sind, sind schwerwiegende psychische Erkrankungen, die erhebliche Auswirkungen auf das Privatleben und die berufliche oder schulische Leistungsfähigkeit haben.

 

Gemütszustandsstörungen sind durch Phasen mit einer extremen Stimmungslage gekennzeichnet. Dieses Extrem kann in positive wie negative Richtung gehen: Wer unter Depressionen leidet, fühlt sich über längere Zeiträume traurig, leer oder hoffnungslos und verliert das Interesse oder die Freude am aktiven Leben. Denkschwierigkeiten und Konzentrationsprobleme sind häufige Begleiter einer Depression. Wer unter einer bipolaren Störung leidet, erlebt Ausschläge in beide Stimmungsrichtungen: Phasen mit gedrückter Stimmung wechseln sich mit Hochphasen ab, in denen Betroffene außergewöhnlich fröhlich und voller Energie erscheinen. Sie können dann auch sehr impulsiv reagieren und ein durchaus gefährliches Verhalten an den Tag legen.   
 

Wer unter einer Angststörung leidet, macht sich unrealistische und übertriebene Sorgen. Bei einer generalisierten Angststörung beziehen sich diese zwanghaften Sorgen auf ganz alltägliche Dinge wie eingegangene Verpflichtungen, Finanzen oder Gesundheit. Eine posttraumatische Belastungsstörung hat einen konkreten Auslöser: Ein traumatisches Ereignis wie erfahrene Gewalt oder ein Verkehrsunfall führen zu regelmäßigen Albträumen und sogenannten Flash-Backs, bei denen das Ereignis erinnert wird.

 

Gemütszustands- und Angststörungen sind relativ häufige Erkrankungen, und es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Mensch mehrere unterschiedliche Störungen aufweist. Obwohl die Symptome sehr individuell sind, sind die meisten Betroffenen mit einer Behandlung in der Lage, in ihren Alltag zurückzukehren.   

 

Erhalten Sie ein tieferes Verständnis von Depressionen hier.

 

 

 

Wer unter einer Persönlichkeitsstörung leidet, denkt, fühlt und benimmt sich dauerhaft anders, als es die Gesellschaft von ihm erwartet. Natürlich hat jede Persönlichkeit ihre eigene Sicht auf die Dinge, eine Sicht, die nicht immer von der Mehrheit geteilt werden muss. Der Unterschied zwischen einer starken Persönlichkeit und einer Persönlichkeitsstörung liegt jedoch in der prinzipiellen Fähigkeit zur Anpassung.

 

Eine Persönlichkeitsstörung liegt vor, wenn jemand nicht in der Lage ist, angemessen auf eine Situation zu reagieren, darüber unglücklich ist und spürt, dass seine Reaktion sein Leben beeinträchtigt. Je nach Art der Störung können Betroffene seltsam und exzentrisch erscheinen oder hochemotional und unberechenbar oder ängstlich und unruhig.

 

 

Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung haben zum Beispiel Angst, verlassen zu werden, und durchleben starke Stimmungsschwankungen. Es ist wichtig zu wissen, dass gefährlich impulsives Verhalten, wie Drogenmissbrauch und Selbstmordversuche, bei Borderlinern nicht selten vorkommt.

 

 

Persönlichkeitsstörungen beginnen in der Regel im Teenager- oder frühen Erwachsenenalter und können sich je nach Störung mit zunehmendem Alter verbessern oder auch nicht. Persönlichkeitsstörungen haben einen erheblichen Einfluss auf die Beziehung zu Freunden und Familie und beeinträchtigen die Alltagskompetenz

Mit Psychosen verbundene Störungen wie die Schizophrenie sind schwerwiegende psychische Erkrankungen, bei denen das Denken und die Wahrnehmung verändert sind.    Charakteristisch und namensgebend ist das Auftreten von Psychosen, das sind Phasen in denen die Betroffenen den Bezug zur Realität verlieren. Sie können Wahnvorstellungen entwickeln, das sind sehr starke aber falsche Überzeugungen. Sie glauben zum Beispiel, dass Sie verfolgt werden oder dass ein anderes Wesen in ihrem Kopf zu Ihnen spricht. Ein anderes Symptom sind Halluzinationen – Fehlinformationen ihrer Sinne. Dabei hören oder sehen die Betroffenen Dinge, die nicht wirklich da sind. Außerdem können bei
psychotischen Erkrankungen Sprachschwierigkeiten auftreten, eine emotionale Teilnahmslosigkeit und ein genereller Verlust der Freude und des Interesses.

 

Psychotische Symptome können durch bestimmte Medikamente und illegale Drogen ausgelöst werden. Ebenso können sie als Folge einer anderen Erkrankung auftreten oder
einfach auf strukturelle Veränderungen oder chemische Ungleichgewichte im Gehirn zurückzuführen sein. Psychotische Erkrankungen führen zu vielen Missverständnissen in der Gesellschaft – und damit auch zu Stigmatisierung und Diskriminierung.

 

Psychotische Störungen sind therapiebedürftig und stark einschränkend. Sie beeinträchtigen zumeist in erheblichem Maße das Privat- und Familienleben der Betroffenen sowie die Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz oder in der Schule

 

Erhalten Sie ein tieferes Verständnis der Schizophrenie hier.

 

Suchtkranke können von ganz verschiedenen Substanzen abhängig sein, darunter zählen z.B. Alkohol, Cannabis, Halluzinogene, Inhalationsmittel, Opioide, Sedativa, Stimulanzien (z. B. Amphetamine oder Kokain) und Tabak. Allen diesen Substanzen ist gemein, dass sie bei übermäßiger Einnahme Veränderungen in den Regionen des Gehirns verursachen, die die Motivation und Belohnung steuern.

Zunächst aktiviert eine solche Substanz das „Belohnungssystem“ im Gehirn und erzeugt Glücksgefühle. Über eine längere Zeit hinweg eingenommen nehmen die Lustgefühle durch die Substanz ab, das Verlangen danach kann steigen und Entzugserscheinungen können auftreten, wenn diese Substanz fehlt. Damit ändert sich die Motivation der Einnahme: Statt Freude und Glück hervorzurufen wird die Substanz konsumiert, um die negativen Konsequenzen bei Nichteinnahme zu vermeiden.


Diese Veränderungen im Gehirn führen dazu, dass Suchtkranke immer öfter immer höhere Dosen ihres Stoffs brauchen. Dies wird auch als „Toleranz“ bezeichnet. Selbst wenn Betroffene versuchen, die Einnahme der süchtig machenden Substanz zu drosseln, gelingt es ihnen oft nicht. Daher wenden sie einen erheblichen Teil ihrer Zeit und Energie dafür auf, die Substanz zu bekommen und zu sich führen zu können. Das beeinflusst ihren Tagesablauf und beeinträchtigt ihre Fähigkeit, den Verpflichtungen zu Hause, auf der Arbeit oder in der Schule nachzukommen.


Eine sehr häufige Suchterkrankung ist die Alkoholabhängigkeit. Sie hat ernste Auswirkungen auf die Gesundheit und erhöht das Risiko für Invalidität und frühzeitigen Tod.  

 

Erhalten Sie ein tieferes Verständnis der Alkoholabhängigkeit hier.

 

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